Liv - Svelltsche Freischärlerin

**Patta** Do Dez 05, 2013 12:57 am

Liv schaute sich um. Auf dem Hügel hatten die Bogenschützen zwischen den Büschen Stellung bezogen. Liv sah einen Bogen aus dem Geäst ragen, wie einen viel zu hübschen Zweig. Typisch, wenn man von Bauern erwartete, sie wüssten sich zu verstecken. Doch die Orks waren zum Glück dämlich genug, nicht auf den Hügel zu achten. Livs Blick wanderte nach hinten, und blickte in die Augen von Ingolf, ihrem Geliebten. Sie nickte dem Jungen nur kurz zu. Er war erst 16 Götterläufe alt, stahl vom Körperbau aber jedem Holzfäller die Show. Und selbst wenn er erst 16 war, sie war ja nun auch gerade einmal 18. Und in dieser verfluchten Gegend war das doch sowieso alles egal. Wenn sie so weiter machten wie bisher, wären sie eh bald alle tot.

Mittlerweile waren sie nah genug am Lager, um die Orks sehen zu können. Liv zählte mühsam an den Fingern: "1, 2, 3, 4, 6, 7 ,10.... Ach verflucht, wem mache ich was vor, ich kann eh nicht zählen. Ingolf?", flüsterte sie, und versuchte, sich ihre Beunruhigung ob des Bevorstehenden nicht anmerken zu lassen. "13, Liv. 13 verdammte Schwarzpelze", kam die gemurmelte Antwort. Liv griff in ihre Tasche, und holte eine kleine Kugel mit einer Lunte heraus. Hilayler Feuer. Sie hatten es von einem durchreisenden Händler geklaut. Das würde den Orks ganz schön einheizen. Sie schaute noch einmal nervös zu den Bogenschützen herüber. Dort, eine Fackel. Das Signal. Bald würde es los gehen...

Auf einmal brach um Liv herum die Hölle los: Pfeile flogen vom Hügel in das Dorf hinein, und Liv konnte die Orks brüllen hören. Ein letzter Blick zu Ingolf, der gerade ebenfalls in seiner Gürteltasche herum kramte. Wusste er, dass sie ihn liebte? Sollte sie es ihm sagen? "Ingolf... ich...." Doch Ingolf legte ihr den Finger auf den Mund. "Shh, Liv. Wir haben etwas zu erledigen. Zeigen wir es den stinkenden Schwarzpelzen. Danach ist Zeit zum Reden." Ingolf reichte ihr Feuerstein und Zunder, und mit einem leisen Seufzer versuchte Liv, die Lunte zu entzünden. Als die Lunte schließlich brannte, schleuderte sie mit aller Macht die kleine Kugel in das Ork-Lager hinein. Flammen schlugen gen Himmel und erleuchteten die finstere Nacht. Nicht mal das Madamal hatte sich zeigen wollen, doch nun war es für die Bogenschützen mehr als hell genug.

Ingolf hatte sich bereits Feuerstein und Zunder geschnappt, und stand etwas abseits von ihr, die kleine Kugel bereits in der Hand. Das Geschrei der Orks wurde lauter, und ging in gequälte Schreie über, als einige von ihnen verbrannten. Livs blick wanderte wieder zu den Bogenschützen, die sich der restlichen Orks annahmen. Bisher war der Angriff erfolgreich verlaufen. Doch das sollte sich jeden moment ändern. Ein lauter Aufschrei ließ Liv herum fahren. Ingolf! Das Hilayler Feuer schien direkt in seiner Hand los gegangen zu sein, und hatte bereits einen Teil des trockenen Gebüsches in seiner Nähe angezündet. Ingolf selbst war in den Flammen kaum noch zu erkennen, nur noch als schwache, schwarze Silhouette. Liv wollte los stürmen, doch jemand packte sie am Arm und hielt sie fest. Mit Tränen auf den Wangen versuchte sie, sich los zu reißen, zu Ingolf zu rennen, ihn zu retten. "Liv, es... es tut mir Leid, es ist zu spät. Du kannst nichts tun. Wir müssen weg, sonst ergeht es uns genau so." Doch Liv rührte sich nicht vom Fleck. Sie würde nicht gehen. Sie würde Ingolf nicht alleine lassen, nicht sterben lassen. "Ingolf, ich... ich liebe dich..." Ihre gemurmelten Worte gingen in den knisternden Flammen unter.

Profession: Freischärler
Rasse / Kultur: Mittelländer / Svelltal
Fokus: Hinterhalte, Fallen u.ä., Überleben in der Wildnis, Guerilla-Taktiken

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